Liebe Besucher*innen,

ich kannte Joseph von Eichendorff bis dahin eigentlich nur dem Namen nach – oder ich habe vergessen, was ich mal früher, vielleicht als Kind, von ihm gelesen hatte. Nun bin ich ganz überrascht von der Schönheit und Einzigartigkeit seiner Gedichte.

Es sind von mir bei YouTube 3 Gedichte von ihm ausgewählt worden, die dort als Videos vorhanden sind und die ich jetzt hier einstelle. Die Texte stelle ich mit ein, wobei die Strophen hintereinander zu lesen sind.

Das Alter

https://www.youtube.com/watch?v=ywpe4aIY-b8

Sehr schönes und schön rezitiertes Gedicht über das Alter mit einfühlsamer, intelligenter Fotocollage. Prima.

Text: Hoch mit den Wolken geht der Vögel Reise, Die Erde schläfert, kaum noch Astern prangen, Verstummt die Lieder, die so fröhlich klangen, Und trüber Winter deckt die weiten Kreise. Die Wanduhr pickt, im Zimmer singet leise Waldvöglein noch, so du im Herbst gefangen. Ein Bilderbuch scheint alles, was vergangen, Du blätterst drin, geschützt vor Sturm und Eise. So mild ist oft das Alter mir erschienen: Wart nur, bald taut es von den Dächern wieder Und über Nacht hat sich die Luft gewendet. Ans Fenster klopft ein Bot' mit frohen Mienen, Du trittst erstaunt heraus – und kehrst nicht wieder, Denn endlich kommt der Lenz, der nimmer endet.

Schläft ein Lied in allen Dingen

https://www.youtube.com/watch?v=m35y87QEIVA

Wundervolles und auch schön rezitiertes Gedicht mit passenden, harmonischen Videoclips und Gesang zur Gitarre. 

Das Beste, was ich bei den Lyrik-Videos bei YouTube bisher gesehen und gehört habe. Ganz toll. Ich bin hingerissen, vor allem auch vom Gesang der letzten Strophe, die dreimal gesungen wird. 

Text: Komm, Trost der Welt, Du stille Nacht! Wie steigst Du von den Bergen sacht, Die Lüfte alle schlafen, Ein Schiffer nur noch, wandermüd, Singt übers Meer sein Abendlied Zu Gottes Lob im Hafen. Die Jahre wie die Wolken gehn Und lassen mich hier einsam stehn, Die Welt hat mich vergessen, Da tratst Du wunderbar zu mir, Wenn ich beim Waldesrauschen hier Gedankenvoll gesessen. O Trost der Welt, Du stille Nacht! Der Tag hat mich so müd gemacht, Das weite Meer schon dunkelt, lass ausruhn mich von Lust und Not, Bis dass das ew’ge Morgenrot Den stillen Wald durchfunkelt. --- Schläft ein Lied in allen Dingen Schläft ein Lied in allen Dingen die da träumen fort und fort, und die Welt hebt an zu singen, triffst du nur das Zauberwort.

Mondnacht

Schönes Gedicht und hervorragend rezitiert mit stimmungsvoller Fotocollage.

https://www.youtube.com/watch?v=weasADh-eAA

Text: Es war, als hätt der Himmel Die Erde still geküßt, Daß sie im Blütenschimmer Von ihm nun träumen müßt. Die Luft ging durch die Felder, Die Ähren wogten sacht, Es rauschten leis die Wälder, So sternklar war die Nacht. Und meine Seele spannte Weit ihre Flügel aus, Flog durch die stillen Lande, Als flöge sie nach Haus.

Ich wünsche meinen Webseiten-Besucher*innen viel Freude und eine wunderbare Zeit beim Hören und Schauen  der Videos von Joseph von Eichendorffs Gedichten!

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Bild oben: Eigenes Foto